In der Kürze liegt die Würze #5 – 21. Juli 2022 Łukasz Kohut und Birgit Sippel schauen sich die Lage der Sprachdiskriminierung im oberschlesischen Rosenberg (Ôlesno) an
Der antieuropäische Kurs der Warschauer Regierung hält weiter an. Für Empörung sorgt die offensichtliche Diskriminierung der deutschen Sprache in der Republik Polen. Besonders betroffen ist hierbei die Region Oberschlesien, in der neben der angesprochenen deutschen Sprache, welche von 3 auf 1 zusätzliche Unterrichtstunde für die Mitglieder der Deutschen Minderheit reduziert wurde, auch die Oberschlesische Regionalsprache – weiterhin, ohne dass sie offiziell seitens des polnischen Staates als solche anerkannt worden wäre – um Ihre Existenz bangen müssen, dabei ist heranzuführen, dass für uns OberschlesierInnen, sowohl das Deutsche, als auch die Oberschlesische Sprache beides Mutter-, Bzw. Vorfahrensprachen sind. Die Reduzierung der Unterrichtsstunden ist ein weiterer Schlag gegen die mehrsprachige und dadurch wahrlich europäische Sprachlandschaft Oberschlesiens. Prinzipiell hält sich der polnische Staat seit Anbeginn nicht an die Charta zum Schutze der europäischen Minderheiten, welch Polen in einer relativ strikten Form ratifiziert hatte. Der Charta nach müsste der Staat den Minderheiten einen Schulunterricht in der Muttersprache gewährleisten, in dem alle Fächer, mit Ausnahme des polnisch Unterrichts in der Minderheitensprache durchgeführt werden. Ein in Erwähnung gezogener mehrsprachiger Schulunterricht bestehend aus den zwei sich in Oberschlesien überlappenden Minderheiten- bzw. Regionalsprachen Deutsch und Schlesisch, ähnlich wie es der, Fall in Luxemburg (dort Deutsch, Luxemburgisch und Französisch im Laufe des schulischen Bildungsweges) oder im südpolnischen Pommern (mit dem Regional- bzw. Minderheitensprachen Unterricht auf Kaschubisch und Deutsch schon geschieht) ist, wurde als ein wahrlich europäisches Konzept von der Euroabgeordneten Frau Birgit Sippel wahrgenommen ebenso wie die vom BJDM initiierte Protestkampagne “#niemaMowy#sprachlos” mit der gegen die Sprachdiskriminierung im polnischen Staate protestiert wurde. Vielleicht wäre es auch mal wert Oberschlesien weit diese Kampagne weiterzuführen wie beim Marsch ans Lagertor Zgoda im Januar 2022, bei dem Mitglieder der Deutschen Minderheit es auf Plakaten mit sich trugen? Kattowitz bietet oft Gelegenheit dazu, sei es der alljährliche Autonomiemarsch – auf deren Kundgebung, Eugen Nagel als Repräsentant der Deutschen Minderheit zur Initiative die Jugend ermunterte, und für eine Zusammenarbeit beider Minderheiten Oberschlesiens plädierte – oder die Initiativen von Łukasz Kohuts Wiosna-Partei, welche immer offen für europäische Vielfalt ist.
Gemeinsam sind wir stark, im Alleingang zerschellen wir im Sinne der römischen (warschauerischen?) Devise: Divide et impera! Die Aufmerksamkeit der Europaabgeordneten auf die Lage der Minderheiten, stärkt gewiss den transnationalen europäischen Zusammenhalt und gibt Kraft, besonders, wenn die (un)eigene Regierung totalitäre Wäge eingeschlagen hat, Minderheiten diskriminiert, Oligarchen installiert, übers Bildungssystem und öffentlich rechtliche Medien die Bevölkerung perfide gegen andersartige stimmt… Die europäische Ebene ist hierbei eine willkommene Abwechslung, da die antieuropäische Regierung der Republik Polen sich schon längst nichts aus der regionalen, dah. auch Minderheiten-Ebene macht und die kommunale Selbstverwaltung in Bezug auf Oberschlesien unrechtmäßig abgeschafft und dem Warschauer Zentralismus untergeordnet hat, wodurch man u. A. den Minderheiten-Schutz, das Bildungswesen nicht auf Woiwodschaftsebene gestalten kann, was überhaupt erst zu Folge hatte, dass der heutige Konflikt – initiiert durch das Warschauer Parlament – vom Zaun brach.
Bisweilen in der deutschen oder oberschlesischen Sprache auf Wachtyrz.eu erschienen:
In der Kürze liegt die Würze #4 Autonomiemarsch 2022
Krōtko a korzynnie #3 “Reisememoiren” abo “Kajś” richtig a niy po sielach?
Krōtko a korzynnie #2 “Przemilczane” ôd Moniki Neumann
Krōtko a korzynnie #1 Annaberg – Oberschlesien vel niydupowate Ślōnzŏki
Hannes Sowistscholl
Oberschlesier reinster krwi, ejźli fto wierzi, co co takigo existieruje…
Gōrnoślōnzŏk reinsten Blutes, wer an eine Existenz von so etwas glauben mag…
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Freude, schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische, dein Heiligtum.
Deine Zauber binden wieder,
Was Warschau* streng geteilt,
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.
*im Sinne der politischen Machtzentrale
Byli tyż my- dziynki za tref!
Hut ab, co sie tako engagierujecie! Fto sam do tygo komyntŏrza scrollnōł, to polycōm działalność: Stowarzyszenie Opowiadamy, polske miano, ślōnskojść driny 😉 Mitgliedery Stowarzyszyniŏ, gŏdajōm a schreibujōm po ślōnsku we materiałach ftore richtujōm. Badnijcie sie sami: https://www.facebook.com/stowarzyszenieopowiadamy/