„Schleutsches Schreiben“
Kreativer Workshop
Am Donnerstagabend, dem 29. Dezember 2022, fand in Rosmierz der erste Workshop „Schleutsches Schreiben“ statt, der durchgehend in deutscher Sprache durchgeführt wurde. Das dahinter verborgene Konzept des „Kreativen Schreibens in (ober)schlesischer und deutscher Sprache“ – dies ist nämlich hinter dem Ausdruck „Schleutsches Schreiben“ zu verstehen – entstand aus der Eigeninitiative von Adam Peter Kubik.
Nur als Eigeninitiative machbar
Der in Heidelberg wohnende Oberschlesier nutzte seinen Heimatbesuch in der Weihnachtspause aus, um den am Schreibprozess interessierten wie auch den des Deutschen und Oberschlesischen mächtigen Personen Einblicke in die Werkstatt des kreativen Schreibens zu gewähren. Kubik ist als Autor seiner beim Verlag Silesia Progress veröffentlichten „Reisememoiren“ Mitglied der Südtiroler Autorinnen- und Autorenvereinigung (SAAV) in Bozen und ist mit unterschiedlichen Formen des Schreibens vertraut, die von Essayistik, Lyrik und weiteren populärwissenschaftlichen Textformen bis zu wissenschaftlichen Beiträgen in deutscher, (ober)schlesischer und englischer Sprache reichen.
Zum Schutz von Minderheitensprachen
Inspiriert von der Südtiroler Literaturszene, die mit Deutsch, Italienisch und Ladinisch eine analoge Dreisprachigkeit aufzeigt wie die stets gesprochene deutsch-schlesisch-polnische Mehrsprachigkeit der Einheimischen in Oberschlesien, wollte Kubik Anreize zur literarischen Befähigung bei Einwohnern der Region schaffen. Damit ermöglichte er zugleich eine Form des Niederschreibens von Texten in seinen einheimischen Sprachformen aus dem Annabergland, die als Minderheitensprachen gegenwärtig immer noch keine positive Wahrnehmung seitens der polnischen Mehrheitsgesellschaft in der Region genießen: dem Deutschen und dem (Ober)Schlesischen.
Dank Motivation ist’s möglich
Das spontan entstandene Konzept konnte dank der Einwilligung zur Benutzung des Rosmierzer Dorfsaals von Frau Rosa Willim stattfinden, die selbst als Teilnehmerin am Workshop beteiligt war. Insgesamt wohnte eine angemessen kleine Gruppe von fünf motivierten Personen dem intensiven deutschsprachigen Schreibworkshop bei.
Kreativer Anreiz zum Jahreswechsel
Nach der Erklärung der Anwendung von Ślabikŏrz-Buchstaben, dem Alphabet der oberschlesischen Sprache von heute, waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer imstande ihre eigenen schlesisch- und deutschsprachigen Texte nach eigener Wahl zu verfassen. Auf diese Weise wurde die Möglichkeit geschaffen, auch weitere Personen aus dem westoberschlesischen Raum mit dem Schreibprozess vertraut zu machen, damit in der Zukunft weitere Texte in deutscher Sprache und im Oberschlesischen – besonders in seiner Variante der Annaberglandes – entstehen. Der überwiegende Fokus dieses Workshops konzentrierte sich auf erste Versuche von lyrischen Textformen, die durch methodische Spielansätze die Teilnehmenden zum eigenständigen Verfassen von Reimen ermutigte. Dieser Workshop war eine kreative Form mit dem vergangenen Jahr 2022 abzuschließen und darüber hinaus, um angeregt zum Schreiben ins neue Jahr voranzuschreiten.
Fortsetzung folgt
Diese Veranstaltung wurde von keiner offiziellen Behörde oder Institution unterstützt, sondern fand ausschließlich aus Eigeninitiative von Adam Peter Kubik statt. Diese konnte dank der Offenheit von Frau Rosa Willim und den daran beteiligten Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmern im Rosmierzer Dorfsaal durchgeführt werden. Geplant sind weitere Treffen, darüber wird bei vorhandenem Interesse seitens der Leserschaft in der Zukunft informiert. Falls Sie uns unterstützen möchten oder Fragen zum Workshop haben, wenden Sie sich bitte per Mail an die folgende E-Mailadresse: schleutsches.schreiben@gmail.com („Schleutsches Schreiben“ = Schlesisch-Deutsches Schreiben).