Der Herr Professor Przybyllok – ein Tarnowitzer auf der Antarktis

In Tarnowitz kam ein hervorragender Astronom, Mathematiker, Geödet, Hochschullehrer – einiger der besten Universitäten Europas, u. a. Nachfolger des berühmten Friedrich Bessler am Lehrstuhl für Astronomie an der Universität Königsberg – sowie ein Forschungsreisender in die Antarktis zur Welt. Sie gestatten: Herr Professor Erich Przybyllok.

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Professor Przybyllok kam am 30. Juni 1880 in Tarnowitz auf die Welt. Er studierte an der Schlesischen Friedrich Wilhelms Universität in Breslau sowie an der Universität in Freiburg. Im Jahre 1904 bekam er den Doktortitel im Bereich der Selenographie für seine Dissertation unter dem Titel: „Über die Verwendbarkeit photographischer Mondatlanten zu Messungszwecken” verliehen. Darauffolgend fand er Beschäftigung als Assistent in den Sternwarten der Universitäten Breslau, Königsberg, Heidelberg und Bonn. Ab 1909 ist er Hochschullehrer am Königlich Preußischen Geodätischen Institut in Potsdam.

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Teilnehmer der zweiten deutschen Antarktisexpedition, Anno Domini 1911. Vierter von Links – Dr. Przybyllok, Fünfter – Dr. Filchner

Als das Abenteuer seines Lebens erwies sich die Polarexpedition an die Antarktis, der im Sommer 1910 eine Trainingsexpedition an dem deutlich näher liegenden Spitzenberg zuvorkam. Es war die zweite, nach der von Erich von Drygalski, deutsche Expedition in die Antarktis. Przybyllok nahm an ihr neben fünf weiteren Wissenschaftlern verschiedener Bereiche als Astronom und Erdmagnetiker Teil. Das Ziel der Expedition war ausschließlich wissenschaftlicher Natur und ging darauf zurück die Hypothese Wilhelm Filchners – des Expeditionsleiters wie auch Wissenschaftlers – zu prüfen, ob nun die Ost- und Westantarktis nicht tatsächlich zwei separate Landgebiete seien, welche nur über die antarktische Eiskruste miteinander verbunden sind. Dies sollte durch eine Pferdeschlittenexpedition vom Weddell-Meer bis ans Rossmeer überprüft werden. Die Expedition stieg Anfang Mai 1911 von Bremerhaven aus an Bord eines ehemaligen Wahlfängerschiffs, welches in das Segelschiff “Deutschland” mit dampfbetriebenem Hilfsantrieb umgebaut wurde. Am letzten Januartag des Jahres 1912 wurde das Schiff von einem Schelfeis geblockt. Der einzige Vorteil jener Gegebenheit lag darin, dass man den Eisberg entdecken und benennen durfte. Nun und so hatte Filchner den Eisberg auf den Namen des Kaisers getauft, dies tat er jedoch vergeblichst, da Wissenschaftler den Eisberg in den kommenden Jahren in das Filchner-Ronne-Schelfeis umbenennen werden. Die Gegebenheit der Benennung selbst – wie sich später herasustellen sollte – barg das einzigst Positive an ihr, da der Leiter der Expedition jenen Ort als idealen Standort für die Gründung eines Lagers und den Bau einer Hütte befand. Nun der Bau und die Entladung der Ausrüstung dauerten über eine Woche lang, woraufhin ein Teil des Eisberges vom Schelfeis abbrach und samt Lager ins Meer fiel. In den Folgetagen gelang es einen Teil der Ausrüstung zu bergen und auf dem Schiff zu sichern. Daraufhin beschloss man, einen besseren Standort etwas weiter im Norden zu finden.

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Dr. Przybyllok mit seiner Glückskatze auf dem Deck der „Deutschland”

Die Suche endete, als Mitte März das Schiff im Eis endgültig stecken blieb. So blieb auch nichts anderes übrig, als das Lager dort neu zu setzen, die Hütte aufzustellen und das Forschungsunterhaben zu beginnen. Daher, da das Eis sich erst Ende November löste, hatte man dafür Zeit zu genügen. Man führte alle geplanten Untersuchungen, Beobachtungen, Messungen durch, und man deckte den amerikanischen Schwindel mit der angeblichen “Entdeckung” eines Morrellischen Landes auf, darüber hinaus bestattete man auch den an Syphilis verstorbenen Schiffskapitän. Am Schluss unterschied sich das Forschungsunterhaben grundsätzlich von seinen am Anfang gesetzten Zielen, welche ihm zugrunde lagen. Nichts desto trotz steuerten sie einen wichtigen Beitrag zur geographischen (Erforschung Südgeorgiens und der südlichen Sandwichinseln, der Entdeckung des Prinzregent-Luitpold-Landes sowie des Filchner-Ronne-Schelfeises, und der Streichung des Morrell-Landes aus den Landarten), meteorologischen, geomagnetischen Untersuchungen bei.

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Die „Deutschland” im festgefrorenem Weddell-Meer

Nach der Rückkehr aus dem Antarktis-Trip, ging Przybyllok wieder seiner Arbeit im Geodätischen Institut nach, um 1921 auf den Lehrstuhl für Astronomie der Albertus-Universität in Königsberg zu wechseln. Es handelte sich hierbei nicht um irgendeinen Lehrstuhl, sondern um den von Friedrich Bessel 1846 verwaisten Lehrstuhl – dem genialen Mathematiker, Astronom und Geodäten, der u. A. der Schöpfer der Besselschen Differentialgleichung war. Erich Przybyllok wurde auch gleichzeitig zum Leiter des universitären Sternobservatoriums ernannt, dessen Amt er auch bis zu seiner Zerstörung 1944 innehatte. Nach dem Kriege ließ er sich in Köln nieder, wo er auch als Hochschulprofessor Tätigkeit wurde und bis zu seinem Tode – Anno 1954 – Lesungen hielt. Vater zweier Töchter und zweier Söhne, von denen der eine Schauspieler am Theater in Wiesbaden und der andere Tierarzt in den Vereinigten Staaten wurde.

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Über die Antarktisexpedition erfahren sie mehr im gemeinsamen Werke Filchners und Przybylloks: „Zum Sechsten Erdteil, Die Zweite Deutsche Südpolar-Expedition”, Name der englischen Fassung: „To the Sixth Continent: Second German South Polar Expedition, 1911-13”. Zur Expedition schuf Erich Przybyllok auch den umfangreichen Artikel: „Deutsche Antarktische Expedition: Berichte über die Tätigkeit nach Verlassen von Südgeorgien”, der in digitalisierter Form auf der Website: digizeitschriften.de abrufbar ist.

 

Arkadiusz Poźniak-Podgórski – gebürtiger wie auch überzeugter Tarnowitzer, letzter Untertan Seiner Majestät Kaiser Wilhelms. Ingenieur, Unternehmer, Schlesier, Deutscher, Pole, Böhme, und beim intensiveren Nachforschen sogar Ruthene. Ein Mensch des Grenzlandes.

Wir empfehlen ebenfalls die Einträge des Autors im BlogNa krańcu królestwa”.

 

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