Die polnische Minderheit in Litauen – ein Kommentar mit Bezug auf die DMi in OS

Folgender Kommentar bezieht sich auf den Beitrag von Adam Kubik: “Die Lage der polnischen Minderheit in Litauen anhand von Ausschnitten aus dem Artikel von Weronika Kundera” (Link zum Beitrag) und auf die in ihm gestellte Frage, ob es möglich wäre ein derartiges Narrativ in Oberschlesien zu führen?

Nach der spiegelverkehrten Betrachtung der Zitatte im oben genannten Beitrag, ist es m. E. schwer vorstellbar, dass jemand aus dem VDG (Verband Deutscher Gesellschaften) unterliegenden Organisationen ein solches Narrativ im öffentlichen Diskurs eingehen wird. Meine Annahme basiert darauf, dass die Organisationen der DMi (Deutschen Minderheit) dem Warschauer* Geldhahn unterliegen, und deswegen ein freier Diskurs nicht möglich ist, da abrupt ein Vorwand seitens Warschaus aufkommen könne, der die Subventionen für die DMi stark reduziere. Wenn sogar nicht auf diese Art und Weise, dann wäre es ein Leichtes für Warschau die DMi zu benachteiligen bzw. zu diskreditieren. Diese Schlussfolgerung ist relativ einfach, gerade in Bezug auf Oberschlesien herzuleiten, da das Oberschlesische Volk neben der DMi noch die SMi (Schlesische Minderheit) hat, welche sich im Grunde nicht ethnisch bzw. kulturell von der DMi unterscheidet – es ist dasselbe Volk. Da die SMi nicht staatlich gefördert wird, ist seitens der SMi ein für Warschau unbequemer Diskurs möglich, nötig und am wichtigsten gang und gäbe. Eliten wie u. A. Twardoch oder Gorzelik, die ja bekanntlich und offenkundig Schlesischer Nationalität sind, treiben den Diskurs unverkennbar an. Dies schlägt Wellen, was den polnischen Staat früher oder später zur rechtlichen Anerkennung des Schlesiertums drängen wird, dann voraussichtlich, sobald die Liberalen an die Regierung kommen. Resümierend hat man eine staatlich geförderte DMi, dah. unter Warschauer Einfluss liegend, welche solch einen Diskurs nicht zu leiten gedenkt und andererseits eine nicht staatlich geförderte SMi, die solch einen Diskurs führt, und das ziemlich erfolgreich, was u. A. die Zahlen aus den letzten polnischen Volkszählungen (Frage zu Nationalität) belegen. Diese passive Haltung der DMi wird schlussendlich zur weichen “Ausrottung” der DMi führen. Es ist ja unverkennlich Warschauer Taktik, die DMi im Polentum aufgehen zu lassen. Die SMi sträubt sich dagegen im Polentum aufzugehen. Die DMi scheint hingegen ins offene Messer zu laufen. Eine Frage wirft sich hierbei gleich auf, wird die DMi sich wie üblich der Warschauer Taktik fügen, und diesen Beitrag totschweigen wollen, oder nimmt sie den Diskurs auf? Medien wie das Wochenblatt oder Schlesien Journal sind ja vorhanden. Inwiefern sie frei sind auch so einen Diskurs aufzunehmen, lasse ich an dieser Stelle offen…

Dej pozōr tyż:  Henryk Herud (1895–1955) – człowiek Załęża

*Unter dem Begriff Warschauer bzw. Warschau wird für den Bedarf dieses Kommentars die zentralistischen Staatsform der Republik Polens, welche ihren Sitz in Warschau hat, gemeint.

Jan Tarnowski

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Jedyn kōmyntŏrz ô „Die polnische Minderheit in Litauen – ein Kommentar mit Bezug auf die DMi in OS

  • 14 kwiytnia 2021 ô 15:48
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    Danke für die Anregungen, die Sie mit Ihrem Beitrag mitbringen. Die Argumentation, dass es zwei strukturelle Minderheiten innerhalb eines “Volkes” bzw. ethnischen Kollektivs gibt, entspricht ja der Realität, aber dabei spielt die nationale Identität eine hinderliche Rolle (abgesondertes Thema).

    Viel interessanter ist jedoch, worauf Sie hierbei aufmerksam machen – wie sich diese beiden Strukturen gegenüber dem politischen polnischen Kern verhalten. Dabei scheint Ihre Annahme zu stimmen, dass das Eine aus finanziellen Gründne untergeordnet ist (wobei – wenn das Minderheitengesetz Gelder zuspricht, dürfte es prinzipiell so nicht ausfallen – ist wiederum ein Argument für einen unzulänglichen Umgang mit Minderheiten in Polen, und dass Autonomie-Status-Gebiete tatsächlich notwendig sind, damit die Minderheitenrechte gewährleistet und einbehalten werden, unabhängig der politischen Situation, sondern den eigenen Bedürfnissen entsprechend.

    Damit wird umso deutlicher, dass die Minority Safe Pack Initiative von sehr großer Bedeutung ist, besonders für Länder wie Polen, die einen ungeübten Umgang mit Minderheiten zu haben scheinen, da ja die Realität nicht den Minderheiten in ihrem Siedlungsgebiet angepasst ist, sondern dem Nationalstaatlichen, da dem Warschauerischen Muster entspricht. Beispiel hierfür: deutsche Einkaufszentren wie Kaufland, Lidl, Aldi hätten prinzipiell die Möglichkeit haben sollen, ihre Werbungen und Beschriftungen auch in deutscher Sprache anzufertigen (neben dem Polnischen).

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